Henning und Alex machen den Bootsführerschein

23.07.2010

Halle (Saale). Freitag mittag, die Sonne brennt heiß. Wir tuckern mit dem „Saalemander“ die Saale rauf. Nach zwei Abenden harter Theorie und Knotenbindens haben wir uns das auch verdient! Es ist unsere erste Fahrstunde auf dem Weg zum Sportbootführerschein mit der halleschen Bootsfahrschule „Saalegeister“. Wir, das sind Henning & Alex von openmotor.de und unser Mitanwärter Knut.

„Amtlicher Sportbootführerschein – Binnen mit Antriebsmaschine“, so heißt das Ding. 500 Fragen und ein paar Manöver in der schwankenden Nuss-Schale führen zum Glück. Bootsfahrlehrer Jens Olaf Rosenbaum, der gemeinsam mit Partner Andres Lehmann die Fahrschule betreibt, macht uns jedoch Mut: „Bei uns ist noch keiner durchgefallen, Jungs!“, erklärt der passionierte Süßwasserseebär, dessen Seemannsgarn schon die graue Theorie bereichert hat. Sicher, Jens – aber was war gleich nochmal ein Döpper? Und überhaupt, wie ging dieser verflixte Palstek!? Nur nicht nervös werden – Sog und Wellenschlag vermeiden.

So ein Tag auf der Saale macht richtig Lust auf den Führerschein und das eigene Boot. Nachdem wir Knut von seinem Wassergrundstück abgeholt haben, geht es in die ersten Manöver – Wenden, kursgerecht aufstoppen, Rückwärtsfahrt. Nach dem Mittagessen am beschaulichen Anleger von Salzmünde kommt die erste echte Herausforderung: Anlegen! „Einfach den Rückwärtsgang rein und das Ruder herumziehen. Das Boot zieht sich doch von selbst ran, Jungs“, hören wir Jens noch und sind im nächsten Moment froh, dass er die Fender rausgehängt hat. So meistern wir die erste Fahrstunde – ach ja, und im Hafen: Sog und Wellenschlag vermeiden!

Zweiter Fahrschultag, die Sonne brennt noch heißer. An Bord des Saalemanders die Leichtmatrosen Knut, Alex und Henning und Skipper Jens mit rotem Kapitäns-Käppi. Die Fahrt führt vom beschaulichen Wettin nach Halle, wo wir direkt am Prüfungsort die letzten Manöver üben sollen. Doch zuerst – einfach die Fahrt genießen. Vorbei an den Felsen der „Brachwitzer Alpen“, die Ufer gesäumt von sattem Grün gleitet das Boot durch das Wasser. Neben Geschichten um den Backschafter und den Pütz ranken sich die Gesprächsthemen um Wassergrundstücke, einen guten Gaskocher und das richtige Motorboot. Mit 5-6 Knoten Reisegeschwindigkeit werden die paar Flusskilometer zur Lebenserfahrung. Wertvolle Praxistipps vom Skipper, z. B. beim Schleusen und anderen kniffligen Situationen gibt’s natürlich auch. Dann die Feuerprobe – Mensch über Bord! Was für ein Glück, es war nur ein Fender. „Alex beobachtet, Knut macht sich zur Bergung bereit!“ Und trotz allem Rettungseifer – Sog und Wellenschlag vermeiden.

Samstag, der hallesche „Krug zum Grünen Kranze“ - kaum zu glauben, wir haben schon Prüfung. Gepaukt haben wir wie die Weltmeister, natürlich nur wieder zu spät angefangen. Jetzt erstmal ein Kaffee, dann schlagen wir ein paar Knoten. Souverän geht’s in die praktische Prüfung. Wenn bloß nicht dieser blöde Mensch immer wieder über Bord gehen würde! Aber der Prüfer schmeißt ihn unerbittlich so lang ins Wasser, bis auch der letzte Prüfling ihn korrekt geborgen hat. Die Theorie ist dann doch ein Klacks. Und bei den meisten Fragen gilt: Sog und Wellenschlag vermeiden.

Es ist geschafft, wir haben die Scheine in der Tasche! Wir hatten Spaß, haben viel gelernt und sind nun voller Tatendrang, die Binnengewässer zu erobern. Danke Jens!

Mehr zur Bootsfahrschule gibt es unter www.bootsfahrschule-halle.de.