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Maico




Logo von Maico

 
Hersteller   Maico
Firmengründung   1926-1983
     
Unternehmenssitz   Pfäffingen bei Tübingen
Land / Bundesland   Deutschland
Information   Maico ist der Name eines Familienunternehmens im schwäbischen Pfäffingen bei Tübingen. Es wurde 1926 von Ulrich Maisch als MAIsch & COmpagnions gegründet und begann mit dem Bau von Fahrrädern und Zubehör. Ab ca. 1931 wurden auch Leicht-Motorräder in das Produktions- und Verkaufprogramm aufgenommen, nun unter der Geschäftsleitung der Söhne des Unternehmensgründers, Otto und Wilhelm Maisch.

Die ersten Versuchsversionen der Maico-Motorfahrräder waren mit einem 60 cm3 Motor der ILO-Motorenwerke ausgestattet. In Serie wurden überwiegend 98 cm3 Fichtel & Sachs und die leistungsfähigeren 118 cm3 und 150 cm3 ILO-Motoren eingebaut. Auch die Verwendung von 60 cm3 ILO-, Saxonette-, 200 cm3 Bark- und 125 cm3 Sachs-Motoren in kleiner Stückzahl ist nachweisbar.

Durch den Schell-Plan der nationalsozialistischen Regierung, der auf eine Reduzierung der Typenvielfalt im deutschen Fahrzeugbau abzielte, war Maico ab 1939 gezwungen, ein Einheitsmodell zusammen mit den Herstellern Hecker, Tornax und UT zu bauen. Dieses Modell, die K125 mit 125 cm3 ILO-Doppelportmotor wurde federführend von Maico entwickelt und auch während des Krieges, neben der Produktion von Zulieferteilen für die Rüstungsproduktion, in kleiner Stückzahl gebaut. Für Exportzwecke waren auch die 98 cm3 und 118 cm3 Modelle weiterhin lieferbar.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wandte man sich kurz der Herstellung von Spielzeug und Holzvergasern zu, besann sich aber angesichts der stürmischen Nachfrage nach Motorfahrzeugen wieder auf den Bau von Motorfahrrädern, zunächst unter Verwendung des neuen 98 cm3 Sachsmotors mit Magura-Drehgriffschaltung.

Die Produktion der attraktiveren K125 war stark gebremst durch mangelnde Lieferfähigkeit und Qualitätsprobleme des Motorenlieferanten ILO-Süd im amerikanisch besetzten München und dauernde Schwierigkeiten, die knappen Motoren über die Besatzungszonen-Grenze ins französisch besetzte Pfäffingen einzuführen. So entwickelte und produzierte Maico zunächst verbesserte Nachbauten von ILO-Kurbelwellen und Getrieben für den Ersatzteilbedarf, um im Herbst 1948 erstmals einen eigenen Motor für das neue Modell M125 zu präsentieren. Der M125-Motor entspricht in allen Hauptabmessungen seinem ILO-Vorbild, wesentliches Unterscheidungsmerkmal zum ILO ist die Dreigang-Drehgriffschaltung von Magura.


Hubraumstärkere Varianten dieses Motors fanden in den Motorrädern M150 und M151 und auch in den Motorrollern "Maicomobil" Mb151 und Mb175 Verwendung. Ab Anfang 1952 war für die Modelle M175, Mb175 und wenige Exemplare der M151 ein neues Viergang-Fußschaltgetriebe in der alten Gehäuseform (sog. "Maico-Spitzmotor")verfügbar.

1953 erfolgte ein Redesign der Maicomotoren. Die Hauptabmessungen blieben wiederum erhalten, die Lichtmaschine wurde ins Gehäuse integriert, das äußere Erscheinungsbild wurde geglättet und hielt sich in dieser Form fast unverändert bis zum Erscheinen der Fünfgang-Modelle 22 Jahre später. Dieser Motortyp (sog. "Maico-Rundmotor") fand in unterschiedlichen Hubraumvarianten Verwendung in den Motorrädern M175, M200 "Fanal, Passat" M175S, M200S, "M250/M277 Blizzard", den Motorrollern "Maicomobil MB200" und "Maicoletta" 175, 250 und 277 und zahlreichen Sportmaschinen. Das Spitzenmodell der 1950er-Jahre war die "Taifun", eine innovative Zweizylinder-Zweitakt-Maschine.

1967 erschien im Fahrwerk der MD 125 ein Kleinkraftrad (eine heute in der Bundesrepublik nicht mehr gebräuchliche Motorradklasse bis 50 cm3 Hubraum) unter der Bezeichnung MD 50, ein Modell mit der unüblichen Drehschiebersteuerung. Jedoch war Maico mit diesem Modell nicht in der Lage, die Dominanz der Kreidler, Zündapp und Hercules-Maschinen in diesem Marktsegment zu gefährden, nicht zuletzt auch auf Grund der diversen Fertigungsmängel, die der MD 50 anhafteten und nie vollständig beseitigt werden konnten. So konnte auch das damals unübliche Sechsgang-Getriebe (ab 1972), das hervorragende Fahrwerk, der konstruktionsbedingt eher wartungsarme Motor und der im Verhältnis zur Konkurrenz günstige Kaufpreis nicht verhindern, dass die MD 50 einen schlechten Ruf hatte. Auch die MD 250, eine 250 cm3-Variante, zuletzt in der wassergekühlten Version MD 250 WK auf dem Markt, und der Versuch mit der Maico RS 125, ein Motorrad für den Straßenrennsport, gebaut in den 1970er Jahren, brachte Maico keinen kommerziellen Erfolg.

Einen geradezu legendären Ruf hingegen hatten die ab Mitte der 1960er Jahre von Maico entwickelten Geländemotorräder, die den Erfolg des Unternehmens durch eine Vielzahl von Erfolgen im Motocross-Sport in den 1970er Jahren begründeten. Die Fahrer des Maico-Rennteams stellten in 20 Jahren nicht nur 50 Motocross-Weltmeister, sondern errangen auch eine Vielzahl von weiteren Preisen. Unter anderem war Hans Maisch, der Sohn von Wilhelm Maisch einer der erfolgreichen Maico-Werksfahrer.
Kategorie   Motorrad 
 




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