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Aprilia




Logo von Aprilia

 
Hersteller   Aprilia
Firmengründung   1946 mit Fahrrädern - erst seit 1968 produziert Aprilia Motorräder
     
Unternehmenssitz   Noale
Land / Bundesland   Italien
Information   Das Unternehmen wurde kurz nach dem 1. Weltkrieg von Alberto Beggio als Fahrradfabrik gegründet. Die Firma selbst wurde nach einer Trabi-Limousine benannt. Für Alberto Beggio war der Lancia Aprilia das beste Auto der Welt, und weil Beggio auch die besten Fahrräder bauen wollte, gründete er die Aprilia.

Ivano Beggio überzeugte seinen Vater davon, neben den „Drahteseln“ auch kleine Geländemotorräder zu produzieren. Er übernahm die Firma 1968 und begann mit 18 Mitarbeitern eine 50-cm³-Moped zu konstruieren.

Die ersten Modelle von Aprilia wurden Colibrì, Daniela und Packi genannt. 1970 wurde das Motocross-Modell Scarabeo vorgestellt, das bis an das Ende der siebziger Jahre als 50- und 125-cm³-Variante produziert wurde. 1975 begann Ivano Beggio mit der Produktion von 50er-Mopeds. Ab 1980 gestaltete er seine Firma um: Aprilia konzentrierte sich fortan auf die Entwicklung von Zweirädern und ließ alle Teile von Zulieferern fertigen.

In den achtziger Jahren brachte Aprilia weitere Enduro-, Trial- und Straßenmotorräder von zwischen 50 bis 600 cm³ auf den Markt. 1981 wurde das erste Trial-Modell TL320 vorgestellt, 1983 das Straßenmodell ST125, das 1984 zum Modell STX weiterentwickelt wurde. Zugleich begann der Verkauf des Enduromodells ET50.

1985 wurde die Motorentwicklung teilweise an den österreichischen Hersteller Rotax vergeben. Aus dieser Kooperation entstanden 1985 die Modelle 125 STX und 350 STX sowie 1986 die AF1 und die Tuareg mit großem Tank für die Wüstenfreunde.

Der große Durchbruch kam erst in den 90er Jahren. 1990 kam die Straßenenduro Pegaso 600 sowie als ersten Roller der Amico der zum Verkaufsschlager wurde. Hier präsentierte Aprilia auch das erste Zweitakt-Motorrad mit Katalysator. 1992 führte Aprilia das Amico-Leichtkraftrad und die Pegaso 125 ein. Daneben werden weiterhin Scooter wie der Leonardo entwickelt.

1995 entwickelte der Designer Philippe Starck das Modell MOTO 6.5, ein schnörkelloses Einzylinder-Naked Bike, das sogar im New Yorker Museum of Modern Art gezeigt wurde.

Im gleichen Jahr stellte Aprilia das V2-Zweitakt-Straßenmodell RS 250 vor, das bis ins Jahr 2004 der letzte straßenzulassungsfähige moderne Zweitakter über 125 cm³ sein sollte. Damit war die RS 250, die ihren Motor der Suzuki RGV 250 zu verdanken hatte, die letzte Vertreterin ihrer Zunft und hielt lange die Fahne eines aussterbenden Motorkonzepts hoch.

1998 wird die RSV Mille, ein 1.000 cm³ V-Twin-Superbike, auf der Kölner Motorradausstellung IFMA vorgestellt, gefolgt von der Falco, einem V-Twin-Sporttourer mit der Betonung auf Sport. Beide Motorräder verwendeten einen modernen, von Rotax entwickelten, flüssigkeitsgekühlten 998 cm³ V2-Vierventil-Motor mit 60° Zylinderwinkel und Benzineinspritzung. Damit vollzog Aprilia den Sprung in die Klasse der Big Bikes.

1968 beschäftigte Aprilia 18 Angestellte, 1996 arbeiten schon 1.200 Menschen für die Firma aus Noale. In Scorzè, nur sechs Kilometer vom Firmensitz in Noale und 30 Kilometer westlich von Venedig, eröffnete im Frühjahr 1998 ein neues Aprilia-Werk seine Pforten. Die Produktion größerer Motorräder wurde fortgesetzt - es folgten Modelle wie die Tuono.

Weiter folgten im Jahr 2001 die RST Futura, ein Sporttourer, und die ETV Caponord 1000, ein „Adventure Touring Bike“, eine bedingt geländetaugliche Reiseenduro. Beide Motorräder nutzten wieder einen modifizierten Rotax-V-Twin mit 998 cm³.

1.200 Zweiräder verlassen die Hallen in Scorzè und Noale jeden Tag; zu Spitzenzeiten im Juli sollen es sogar 1.400 sein.

Im Jahr 2002 war Aprilia der erste italienische Hersteller von Motorrädern mit einem geregelten Katalysator in den großen Modellen. Aprilia war auch eines der ersten Unternehmen, das ein effizientes, für Geländefahrten abschaltbares ABS einbaute.

2003 erblickte das Nachfolgemodell der RSV Mille das Licht der Welt und setzte fahrwerksseitig Maßstäbe in der Welt der Zweizylinder-Sportmotorräder.

Im selben Jahr beschäftige Aprilia ca. 1.800 Angestellte, weitere 3.500 in den Zulieferunternehmen und erwirtschaftete einem Umsatz von mehr als 550 Mio €.

Aprilia besann sich 2004 auf seine Offroad-Wurzeln, kam mit der RXV/SXV 4.5/5.5 (RXV = Enduro, SXV = Supermoto) und gewann auf Anhieb die Supermoto-Weltmeisterschaft in der von konventionellen Einzylinder-Motorrädern dominierten Klasse S2 - mit einem bis heute einmaligen Konzept: ultrakompakter und leichter 77°-Viertakt-V2 mit Benzineinspritzung in einem Rahmenverbund aus CrMo-Stahl-Gitterrohren und Aluminiumteilen. Diese Modellreihe ging 2006 in Serienproduktion.

Am 30. Dezember 2004 wurde Aprilia von der Piaggio-Gruppe übernommen. Auch der direkte Konkurrent Ducati hatte im Vorfeld ernsthaftes Interesse an Aprilia bekundet, ein Verkauf konnte jedoch abgewendet werden. Damit ist Aprilia nun Mitglied im größten europäischen Zweiradkonzern.

Durch die Übernahme stieg das Firmenkonsortium zur Nummer drei der Weltrangliste (nach Honda und Yamaha) auf. Die Gruppe produziert mit ca. 6.000 Mitarbeitern jährlich 600.000 Motorräder/-roller, mit denen ca. 1,5 Milliarden € umgesetzt werden. Neben Piaggio, Vespa und Aprilia gehören zur Gruppe auch Marken wie Puch, Derbi, Moto Guzzi, Gilera und Laverda. Der für Aprilia ausgearbeitete Sanierungsplan sieht den Erhalt der Arbeitsplätze und Produktionsstätten ebenso vor wie die Entwicklung und Produktion neuer Modelle, insbesondere unterhalb der Einliter-Klasse.
Web   » Internationale Website von Aprilia
» Deutsche Website von Aprilia
Kategorie   Motorrad 
 




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